Alle Bistümer in Deutschland fassen ihre Pfarrgemeinden zu größenen Einheiten zusammen. Das machen sie nicht aus Spaß oder weil es modern ist!

In Afrika erlebt die kath. Kirche großes Wachstum, während die Zahl der Katholiken in Europa, in Deutschland, im Erzbistum Köln und auch bei uns sinkt.
Von 2010-2020 nahm die Zahl der Katholiken im Erzbistum Köln um ca. 10% ab. Ohne Einsparungen droht im Jahr 2025 ein Haushaltsloch von 50 Millionen Euro, 2030 müssen voraussichtlich 100 Millionen Euro jährlich eingespart werden.
Wie die Statistik für unsere Pfarrei und den Kirchengemeindeverband "Obere Sieg" ausfällt, lesen sie hier.

Pastorale Einheit
Dieses Schrumpfen hat Folgen. Im Erzbistum Köln fasst man die ehemals 514 Pfarrgemeinden in 67 Pastorale Einheiten (PE) zusammen. "Ziel ist es, die Pastoralen Einheiten als verlässliche Gestaltungsräume kirchlichen Lebens zu etablieren," so das Erzbistum Köln: "Eine Pastorale Einheit ist ein Netzwerk vieler verschiedener Gemeinden, Gemeinschaften und kirchlicher Akteure in einem fest umschriebenen territorialen Gebiet. Die Pastorale Einheit bildet eine neue Handlungs- und Kooperationsebene, die es ermöglicht, im Rahmen der zur Verfügung stehenden Ressourcen auf die Vielfalt menschlicher Lebensentwürfe und -verhältnisse in den unterschiedlichen Sozialräumen angemessen und differenziert zu antworten". ⁽¹⁾
Pastorale Einheit hat das Ziel die Gemeinden fit für die Zukunft zu machen, jedoch nicht nur organisatorisch, sondern vor allem inhaltlich. So erfahren die Ausschüsse vor Ort eine deutliche Stärkung, Struktur und Inhalte berücksichtigen die neuen Realitäten, durch Umschichtung bleibt wieder mehr Zeit für Seelsorge.
(Ausführliche Informationen unter "#ZusammenFinden - Pastorale Einheiten".)

Warum bleibt es nicht bei dem Begriff "Pfarrgemeinde" oder "Seelsorgebereich"?
Mit den Pastoralen Einheiten (als Begriff für die zukünftigen Seelsorge- und Verwaltungseinheiten im Erzbistum Köln) entsteht eine neue Struktur mit anderen Gremien als bisher. Deshalb erschien es sinnvoll, einen neuen Begriff einzuführen, um Verwechslungen zu vermeiden. Auch soll der Begriff "Pastorale Einheit" für den Aufbruch in eine andere gelebte Zukunft stehen. Ziel ist eine durch den Fusionsprozess entstehende neue Pfarrei, "die aus vielen lebendigen Gemeinden besteht".

Der Fusionsprozess startete bereits am 01.09.2023
Dass die Pfarrgemeinde "Altenkirchen/Hamm" mit dem Kirchengemeindeverband „Oberen Sieg“ (den Kirchengemeinden rund um Wissen) zusammen ging, lag auf der Hand: Dies sind die beiden einzigen Pfarreien im Erzbistum, die komplett in Rheinland-Pfalz liegen. Das Gebiet ist identisch mit dem Dekanat Altenkirchen.
Seitdem wurde in dem Koordinierungsteam und in den Gremien viel gearbeitet, denn zunächst muss die PE "rechtssicher" werden. Mit den staatlichen Stellen musste u.a. sichergestellt werden, dass die neuen Einheit auch "Körperschaft des öffentlichen Rechts" wird.

Fusion abgeschlossen am 01.01.2027
Zu Jahresbeginn 2027 sind dann die bisherige Pfarrgemeinde "St. Jakobus und Joseph" mit dem Kirchengmeindeverband "Obere Sieg" verschmolzen zu einer neuen Pfarrei mit einem neuen Namen.

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⁽¹⁾ Statut für die Entwicklung der Pastoralen Einheiten im Erzbistum Köln, EB Köln Generalvikariat (2024), S. 4